In tupi – der Sprache der Ureinwohner Amazoniens – bedeutet der Name Scharfer Pfeffer. Archäologen fanden Beweise, dass Menschen das ehrfurchtsvoll Teufelspfeffer genannte Gewürz, seit 7000 Jahren anbauen und verwenden.

Es handelt sich um die Chilipflanze mit Namen Cayenne – botanisch gesehen kein Pfeffer, sondern zur Gattung der Paprikapflanzen gehörend. Doch, während die Schärfe von Gemüsepaprika auf der Scoville-Skala 10 Punkte erreicht, liegt Cayennepfeffer im Bereich um 50.000.

Küchenprofis wissen: Die Zugabe des Pulvers aus getrockneten und gemahlenen Cayenne-Chilis kann eine prickelnde Bereicherung sein; bei Überdosierung aber den Geschmackstod bedeuten. Kochkünstler tasten sich mit respektvoller Vorsicht an die richtige Dosis heran: eine kleine Prise – vermischen – probieren – vielleicht noch eine Kleinigkeit mehr?

In Küchen auf der ganzen Welt findet sich der pikante Scharfmacher. Mexikanisches Chili con Carne erhält den entscheidenden Pepp genauso wie deutsche Bratkartoffeln mit Ei und Speck. Geschmacksarme Gemüsesorten entfalten mit Cayennepulver ungeahnte Nuancen auf der Zunge. Chinesische Suppen harmonieren mit Cayennepfeffer und vegetarische Speisen aus Südindien. Selbst mit der Kakaopflanze geht Cayenne eine fantastische Liaison ein. Schwarze Schokolade mit dem Allroundgewürz ist seit Jahren ein Verkaufserfolg.

Cayenne enthält mehr Vitamin C als Apfelsinen. Kalium, Magnesium Vitamine B6, A, E sind ebenfalls reichlich vorhanden. Schmerzpflaster mit Tiefenwirkung nutzen die wärmende Wirkung. Das scharfe gelbe oder rote Früchtchen hat viele Talente.

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